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Lee Müller, PH Zug

Es ist heikel: Die Besprechung sozialer Konflikte im Klassenrat stellt eine grosse Herausforderung dar. Es braucht viel Fingerspitzengefühl und hohe sprachliche Kompetenzen, um Konflikte angehen zu können.

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In der Forschung und Praxis wird immer wieder kontrovers diskutiert, ob Konflikte im Klassenrat bearbeitet werden sollen oder nicht. Auf der einen Seite biete der Klassenrat ein ideales Gefäss für die Thematisierung von Konflikten, da diese beispielsweise in «Pausengesprächen» von den Schülerinnen und Schüler nicht richtig ausdiskutiert werden können. Andere Stimmen argumentieren, dass der Klassenrat aufgrund seines Öffentlichkeitscharakters kein geeignetes Format sei und «private» Konflikte schulisch funktionalisiert werden. Das Aushandeln von Konflikten innerhalb des Klassenrats könne ausserdem hohen emotionalen Druck auslösen und auch zu einem Ausschluss aus der Peer-Gruppe führen. Doch wie sieht es in der Praxis aus? Wie werden Konflikte im Klassenrat thematisiert, bearbeitet und vielleicht auch umgangen? Der unten verlinkte Artikel von Hauser und Kreuz (2022) geht diesen Fragen auf den Grund. Die zwei Dozierenden der PH Zug haben sich gesprächsanalytisch mit interaktiven Klassenratssitzungen beschäftigt und unterschiedliche Beobachtungen gemacht.

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